Lukas Schmitz im Gespräch mit Josef Meul und Florian Braun

Mittwoch, 08 März 2017 16:49

Lukas Schmitz im Gespräch mit den beiden Jugendkoordinatoren 
Florian Braun

Florian Braun

und Josef Meul 

Jupp Meul

Lukas Schmitz: Herr Braun, Herr Meul - der Presse war zuletzt zu entnehmen, dass sich die Jugendabteilung des VfR Bachem deutlich im Aufwind befindet - wie zeichnet sich die aktuelle Situation denn konkret ab?

Josef Meul: Der jetztigen Status kann man nur erklären, wenn man sich insgesamt einmal die Gesamtenwicklung der vergangen 4 Jahre anschaut. Hier haben wir mit grundlegenden strukturellen, personellen und konzeptionellen Neuausrichtungen den entscheidenen Weg hin zu dieser heutigen Entwicklung eingeschlagen. Hier ist das nachhaltige und Aus- und Weiterbildungskonzept der Jugendtrainer sowie jenes der Kinder und Jugendlichen zu erwähnen. Diese gelungene Arbeit und die hervorzuhebenden positiven Rahmenbedingungen haben sich Schritt für Schritt über die Stadtgrenzen Frechens hinaus herumgesprochen und mehr und mehr Jugendliche in unsere Mannschaften geführt.

Florian Braun: Ganz genau. Wir haben damals festgelegt, dass wir als Verein gerne Kinder und Jugendliche betreuen, auf ihrer indivuellen Lebensenwicklung begleiten und fördern möchten. Das machen wir hier alle aus Überzeugung und diese Überzeugung hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass wir nun beachtliche Zahlen vorweisen können: 2012 hatten wir lediglich 89 Spieler in 6 Mannschaften und Stand März 2017 sind es mehr als 200 Kids in 13 Teams. Diese Zahlen sprechen einfach für sich und für die bis dato gelungene Jugendarbeit des VfR Bachem.

Lukas Schmitz: An diese Zahlen anschließend ergibt sich natürlich die logische Frage - wie geht es weiter? Wohin soll die Entwicklung der VfR-Jugend führen?

Josef Meul: Da müssen wir zwei Dinge betrachten: Zum Einen ist die kurz- und mittelfristige Planung darauf ausgerichtet, dass wir nun mit der Besetzung der letzen noch offenen Spielklasse (A-Jugend) für die Saison 2017-2018 ab Sommer eine weitere Jugendmannschaft etablieren können und dürfen. Die vorhandenen Altersklassen werden bestehen bleiben oder sogar teilweise um weitere Teams erweitert und der Zulauf bei den jüngsten Kickern wird zum wiederholten Male auch durch unseren Kita-Cup am 10. Juni 2017 vorangetrieben. Zum Anderen gilt es auf der langfristigen Planungsebene; und nur so kann ein gelungenes Vereinskonzept getragen und durchgeführt werden, indem langfristige Planungen entworfen, umgesetzt und begleitet werden, schon die Rahmenbedingungen bis 2020 zu setzen. Man muss hier der Entwicklung einfach Rechnung tragen und die Strukturen Schritt für Schritt optimieren. Dazu gehören verschiedene Dinge, wie beispielsweise bessere Trainingsbedingungen, weitere Fortbildungsmaßnahmen für das Trainerpersonal und etwa Einbidung regionaler Förderer in das "sportliche Zusatzangebot" mit unseren zwei Turnieren, 2 Camps und dem Kita-Cup.

Florian Braun: Da kann ich nur beipflichten. Planungssicherheit ist das A und O in einem von ehrenamtlichen Helfern und Unterstützern aufgestelltem Vereinsleben. Wir möchten langfristig den Jugendlichen hier in Anlehnung an die sich verändernden Lebensumfelder und mit Hilfe unseres zur Zeit zu erstellenden Konzepts 2018-2020 eine Möglichkeit bieten, Sport zu treiben, sich in der eigenen Persönlichkeitsbildung weiter zu entwickeln und soziale Kontakte aufzubauen und zu erhalten. Dies sind ja auch aus unserer Sicht grundlegenede sportvereinsspezifische Aufgaben, die seitens der Gesellschaft erwartet werden (können). Allerdings können wir als Verein hier immer nur einen gewissen Teil, und besonders in unserer jetztigen positiven Entwicklung, beeinflussen und aktiv selbst lenken und steuern. Da sind wir immer wieder auf große Hilfe von außen angewiesen.

Lukas Schmitz: Das hört sich nach großen Herausforderungen an. Kann dies denn alles gelingen? Oder anders gefragt - was ist denn notwendig, damit dies gelingen kann?

Josef Meul: Da spielen viele Komponenten eine Rolle. Die größte Herausforderung besteht zur Zeit darin, einen unserem Konzept angemessen Trainingsbetrieb zu ermöglichen, der es ermöglicht, die dort festgelegten Ziele auch in der Praxis zu erreichen. Wenn Sie mit teils 90 Jugendlichen sich in bis zu 5 Trainingsgruppen einen Kunstrasenplatz teilen müssen, ist schnell klar, dass wir hier nicht nur an unsere Grenzen stoßen, sondern diese dann in Spitzenzeiten auch schon weit überschreiten. Unter diesen Bedingungen können wir einfach kaum mehr unsere Ziele des Ausbildungskonzeptes der Kinder und Jugendlichen, nämlich allgemein motorische Fähigkeiten fördern und sportartspezifische Fertigkeiten ausbauen und fordern, umsetzen. Das ist eine ganz große Gefahr und entspricht dann nicht mehr unserere Philosophie bzw. unserer Vorstellung eines gelingenden Vereinslebens. 

Florian Braun: Und ergänzend muss man ja noch hinzufügen, dass wir mit unserer A-Jugend eine weitere Mannschaft hinzukommt, die die Erstellung eines Trainingsbelegungsplanes verkompliziert. In der heutigen Gesellschaft, in der unsere Kids im Rahmen von Ganztagen etc bis 16 Uhr im Schulbetrieb sind, ist es äußerst schwierig geworden, für eine möglichst breite Menge Trainingszeiten vor 17 Uhr und nach 19 Uhr zulegen. Das ist nicht mehr machbar. Und gerade weil es doch äußerst unterstützenswert ist, wenn Jugendliche trotz erhöhtem Schul- und Leistungsdruck eine Sportart ausüben und einen Sportverein besuchen wollen, ist es absolut notwendig, hier nun die Unterstützung und konkrete Hilfe der Stadt Frechen zu erhalten. 

Lukas Schmitz: Das klingt plausibel und nachvollziehbar. Wie genau soll denn aus Ihrer Sicht diese städtische Unterstüzung aussehen?

Florian Braun: Wir haben ja auf dem Vereinsgelände des VfR Bachem schon prinzipiell gute räumliche Rahmenbedingungen, die es nun gilt, für das 21. Jahrhundert und die damit verbundenen Herausforderungen fit zu machen. Das Kleinspielfeld als Tartanspielfeld in ein Kunstrasenkleinspielfeld umzuwandeln, könnte sofort zu einer spürbaren Entspannung führen. Hier sollten wir uns gemeinsam mit der Stadt Frechen eine Planungssicherheit erarbeiten, damit die Weichen für die kommenden Jahre gemeinsam gesetzt werden können. Hiermit könnte sich die oben bereits erläuterte Trainingssituation entspannen, folgerichtig könnten wir als Sportverein mit einem anspruchsvollen Jugendkonzept dieses wieder umsetzen und unsere gesamtgesellschaftlichen Aufgaben, die wir bisher gerne und vollstens wahrnehmen (können), auch zukünftig zuverlässig erfüllen.

Josef Meul: Das stimmt! Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Es darf keine Alternative sein, hier zukünftig einen Aufnahmestopp auszurufen. 

Lukas Schmitz: Vielen Dank für die ausführlichen und ehrlichen Ausführungen und viel Erfolg bei Ihrem Vorhaben!

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