F2-Junioren rocken den ADAC-Cup

Montag, 13 Januar 2020 11:06

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Sonntag, 12.01.2020, High noon: Die F2-Junioren treten zu ihrem zweiten Hallenturnier im neuen Jahr an, diesmal in Troisdorf zum ADAC Young Generation Cup U8 des 1. FC Spich.
Der Turniermodus (Mannschaftsstärke 6+1) sah eine Vorrunde mit zwei Vierergruppen vor, gefolgt von kleinem und großem Finale.
Der Wettbewerb stand unter dem Vorzeichen, ein schwieriges Unterfangen zu werden, erfolgte die Anreise doch mit einem Kader von nur acht Spielern (somit ohne große Wechseloptionen und Regenerationsmöglichkeiten) und mit nur einem (Jung-) Trainer, demzufolge also extrem dezimiert. Ein weiteres Handicap zeichnete sich ab, als klar wurde, dass mit einem Futsal-Ball gespielt werden würde - einem in Mode geratenen Spielgerät, dessen Einsatz den Nachweis seiner Sinnhaftigkeit im Jugendbereich zumindest unterhalb der E- oder gar D-Jugend noch schuldig geblieben ist. Zudem war dieser „abgespeckte Medizinball“ den Kindern bisher nicht aus dem Trainingsbetrieb bekannt.
Es wären aber nicht unsere Bachemer Kids, hätten sie sich lange mit den widrigen Begleitumständen beschäftigt. Couragiert gingen sie - angesichts identischer Vereinsfarben in den roten Ausweichtrikots - in die erste Partie gegen den RSV Rath Heumar. Die Teams begegneten sich auf Augenhöhe, jedoch wurde schon bald deutlich, dass unser Team es nicht schaffte, die richtige Balance auf das Spielfeld zu bringen. Zwar wurde vielbeinig verteidigt, Entlastung konnte aber nicht geschaffen werden. Da zudem - vielleicht angesichts der Summe der geschilderten Widrigkeiten - die Mannschaft nicht ganz frei wirkte und mit deutlich angezogener Handbremse agierte, war es letztlich nur eine Frage der Zeit, bis es trotz starker Torhüterleistung im eigenen Kasten klingelte. Dies ließ sich nicht mehr kontern, eine 0:1 Niederlage in der Auftaktpartie war besiegelt.
Und um dem nächsten Auftritt gleich noch die eine oder andere Herausforderung hinzuzufügen, trat in der zweiten Partie die erste Vertretung des 1.FC Spich mit drei Akteuren an, hinsichtlich derer zumindest eine hohe Wahrscheinlichkeit bezüglich eines Geburtsdatums vor 2012 bestand. Zudem fühlten sich die Schiedsrichter, deren Einsatz ungeachtet der vorherigen Ankündigung, es werde nach FairPlay-Regeln ohne Referees gespielt, zunächst sehr positiv aufgenommen wurde, offenbar bemüßigt, Gastgeber-Geschenke zu verteilen. Entsprechend (und ungestraft) rustikal gingen die Troisdorfer zu Werke, während unsere „Elf“ immer noch nicht den rechten Zugriff auf Spiel und Gegner fand. Nach wie vor waren es insbesondere die Raumaufteilung und das mangelnde Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive, die es verhinderte, den Gegner beherrschen zu können. Dies änderte sich indes schlagartig etwa zur Hälfte der zehnminütigen Spielzeit, als die „Schwarz-Gelben“ plötzlich „da“ waren, den Gegner beschäftigten und unter Druck setzten und begannen, Selbstvertrauen auf dem Spielfeld zu entwickeln. Leider kam dies zu spät, um eine 0:2 Niederlage noch abwenden zu können. Ärgerlich einerseits, denn der Gegner (und spätere Turniersieger) war nicht wirklich besser gewesen, erst recht nicht um zwei Tore. Andererseits aber aber auch ein Signal für die dritte Vorrundenpartie, hatten die Jungs doch im zweiten Spiel bereits alles gegeben und eine tolle Leistung gezeigt.
Nichtsdestotrotz war natürlich nach zwei Niederlagen schon der eine oder andere hängende Kopf zu entdecken, und es flossen auch Tränen. Doch die nun folgende sehr lange Pause, die bei Turnieren mit großem Starterfeld und nur einem Spielfeld leider unumgänglich ist, wusste die F2 zu nutzen. Während das zweite Match noch - ohne Notwendigkeit - in roten Trikots absolviert worden war, stieg die Mannschaft auf Geheiß des Trainers noch einmal auf die gelben „Glückstrikots“ um. Ein Motivationskniff, der es den Kindern ermöglichte, sich noch einmal voll auf das dritte Vorrundenspiel gegen SV Zweckel 23 zu fokussieren, das modusbedingt bereits das letzte der Kids vom Lindenbuschweg für diesen Tag sein sollte. Die weiteren Zutaten für die dritte Begegnung: Ein Trainer, der die ersten beiden Spiele richtig gelesen und genutzt hatte, um die perfekte Aufstellung für die Abschlusspartie zu finden, und der durch permanente Anweisungen den Kindern half, die richtigen Entscheidungen auf dem Platz zu treffen. Eltern und Geschwisterkinder, die ihre Jungs frenetisch und lautstark anfeuerten, pushten und vor dem letzten Spiel wieder aufgebaut hatten. Und vor allen Dingen eine Mannschaft, die als absolute Einheit auftrat, die bereit war, jeden Zentimeter des Spielfelds umzupflügen und über den Kampf zum Spiel fand. Es wurde gerufen, geschrien, lamentiert, diskutiert, protestiert. Die VfR-Elf lief heiß, spielte am Limit, erarbeitete sich eine Feldüberlegenheit, und plötzlich - gegen Mitte der Spielzeit - ein Pass, ein Schuss, ein Tor! Wie es der Werbeaufdruck auf den gelben Glückstrikots vorgibt: Ein schöner Spielzug bot den Augenblick Zeit, den es für einen tollen Pass in den freien Raum brauchte. Die Sturmspitze behielt im eins gegen eins gegen den gegnerischen Keeper die Nerven und legte den Ball an ihm vorbei zum 1:0 in die Maschen. Der Rest war Emotion pur. Mit allem, was sie hatten, einschließlich der Anfeuerung von Trainer und Familien, wehrten sich die Kinder gegen den Ausgleich. Jedem einzelnen von ihnen merkte man an, dass dies IHR Spiel war, und dass sie DIESEN winkenden Sieg nicht aus der Hand geben wollten, koste es was es wolle. Und sie hielten den Sieg fest. Einen Sieg des Willens, und einen Sieg der Moral. Es war ein wirkliches Erlebnis, jedem einzelnen der Kinder nach diesem fulminanten Kraftakt in die Augen zu sehen und darin die Freude und den Stolz über das Erreichte zu sehen.
Man wird vermutlich nie wissen, wer am Ende am erschöpftesten war - Trainer, Eltern oder Spieler. Rein sportlich, dies sei noch erwähnt, belegten unsere F-Jugendlichen einen guten dritten Platz in der Vorrundengruppe und einen ebenso guten Fünften Rang im Gesamtklassement.
Dass man nicht immer (erster) Sieger sein kann und es auch ausreichenden Spielglücks bedarf, um sich Bestnoten in den Statistiken zu verdienen, musste auch der Bonner SC als objektiv beste Turniermannschaft feststellen, der letztlich „nur“ Platz 3 belegte. Viel wichtiger als die Zahlen war für die Bachemer Elf aber das Erlebnis des dritten Spiels; die Erkenntnis, dass der Wille Berge versetzen kann; das Gefühl, dass die Mannschaft der Star ist und man mit dieser Einstellung Vieles erreichen kann. Dieses Erlebnis stellt einen ganz wichtigen Schritt in der Entwicklung des Teams dar.
Zudem hat die Mannschaft nochmals ihren Horizont erweitern und sich unweit der Heimat mit Konkurrenten messen können, gegen die sie nicht regelmäßig antritt.
Verdienter materieller Lohn abseits der großen Emotionen waren eine Medaille und ein Basecap des Hauptsponsors für jeden Spieler sowie Haribo für das Team.
Bei aller Freude an Hallenturnieren freuen sich Spieler und Trainer auch wieder auf die Freiluftsaison, die am 15.01. mit dem Trainingsbeginn auf der Platzanlage am Lindenbuschweg ihre ersten Vorboten sendet. Am 19. Januar ist die F2 dann bei einem weiteren Hallenturnier bei der DJK Viktoria Buchheim in Köln zu Gast.
Es war ganz großes Kino, wie die kleinen VfR-Fußballer mit einem Spiel einen scheinbar gebrauchten Turniertag zu einem tollen Erlebnis machten.
Great Job, Spieler und Trainer! Weiter so!
Euer Klaus Heuser

 

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